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BOB wieder deutlich zuverlässiger unterwegs

96 Prozent Pünktlichkeit und deutlich weniger Zugausfälle...

96 Prozent Pünktlichkeit und deutlich weniger Zugausfälle – die Bodensee-Oberschwaben-Bahn (BOB) ist 2023 wieder deutlich zuverlässiger unterwegs gewesen als im Vorjahr. „Wir haben an vielen Stellen gegengesteuert und sind froh, dass die Maßnahmen greifen“, erklärt BOB-Geschäftsführerin Magdalena Linnig.

 

92 Prozent Pünktlichkeitsquote im Jahr 2022 – von Werten wie bei der BOB sind andere Bahnunternehmen weit entfernt. Und doch war dieser Wert für die BOB Anlass zu reagieren. „Die Fahrgäste erwarten von uns mehr Zuverlässigkeit und Qualität, deswegen haben wir alles in Bewegung gesetzt, um das wieder zu liefern“, so Linnig. So hat die BOB sich personell verstärkt und Abläufe optimiert, zum Beispiel die Werkstattfahrten nach Ulm. „Das hat funktioniert, wir sind wieder bei den angepeilten 96 Prozent Pünktlichkeitsquote, die wir uns vorgenommen haben. Und das auch nahezu immer in voller Kapazität“, freut sich Linnig.

 

Denn der Übergang ins Elektro-Zeitalter im Dezember 2021 war für die BOB nicht einfach gewesen: Zuerst kamen die gebraucht gekauften Züge mit monatelanger Verzögerung aus der Aufbereitung. Hinzu kam: Die elektrischen Züge konnten nicht mehr in der eigenen Werkstatt in Friedrichshafen gewartet und repariert werden, da diese für den elektrischen Betrieb nicht ausgelegt war. Dort hatte das eigene Personal die Dieselzüge teilweise über Nacht wieder fit gemacht. Die E-Züge müssen seitdem in der DB-Werkstatt Ulm gewartet und repariert werden – Anfahrtswege und Vorlaufzeiten inklusive. 

 

Dann kamen 2022 auch noch etliche Streckensperrungen auf der Südbahn hinzu, die insbesondere die Überführung in die Werkstatt verzögerten. „Wenn die Strecke Aulendorf – Ulm gesperrt ist, müssen die Überführungsfahrten über Lindau umgeleitet werden“, erklärt Linnig. „Statt eineinhalb Stunden direkt dauerte die Fahrt zur Werkstatt dann bis zu vier Tage. Mit Werkstattaufenthalt plus Hin- und Rückfahrt waren dann Triebwagen bis zu zehn Tage lang nicht verfügbar.“

 

Das Problem mit der Strecke habe man leider nicht in der Hand, beleuchtet Linnig die Hintergründe. Denn die BOB nutzt die Gleise und Bahnhöfe der DB. „Auf deren Entscheidungen haben wir keinen Einfluss. Wenn dann eine geplante Brückensanierung wie im letzten Herbst statt einem Wochenende plötzlich sechs Wochen dauert, dann sind unsere Werkstattfahrten nach Ulm direkt betroffen. Und durch die notwendig gewordene Sicherung des einsturzgefährdeten Bahnsteigdachs im Hafenbahnhof konnten wir die Strecke mehrere Wochen nicht befahren“, erzählte Linnig.

 

Umso erfreuter ist die Betriebswirtin, dass die Maßnahmen greifen und die BOB wieder deutlich zuverlässiger unterwegs ist.